TTV Weiterode - TTC Lüdersdorf

"Der Begriff Derby, häufig auch Lokalderby, bezeichnet eine Austragung im Mannschaftssport, bei der zwei meist rivalisierende Sportvereine einer Region aufeinandertreffen. Für die Fans der betroffenen Vereine haben solche Ereignisse häufig eine hohe symbolische Bedeutung."

 

Schenkt man der Online Enzyklopädie Wikipedia Glauben, so verspricht das Derby zwischen dem TTV Weiterode und den Gästen vom TTC Lüdersdorf, welches am Samstag, den 26.11.2016 um 19 Uhr in der Weiteröder Schulturnhalle stattfindet, ein echter Knaller zu werden. Die Hausherren haben schon einige Derbys bestritten. Viele erinnern sich da an die emotional geführten Duelle mit dem TTC Lax Bad Hersfeld oder die Aufeinandertreffen mit dem Kreisrivalen vom TTC Richelsdorf, mit mal mehr und mal weniger knappem Ausgang. Doch am Samstag gibt es ein Novum, sowohl für den TTV als auch für den TTC. Ein Stadtderby in Hessens zweithöchster Spielklasse. Das ist etwas Spezielles, für die Vereine und auch für die Region, ein besonderes Lokalderby sozusagen. Der Aufstiegsaspirant erwartet den Abstiegskandidaten. Eigentlich meint man, dass die Vorzeichen deutlicher nicht sein können. Die Hausherren rangieren zurzeit vor den Rivalen Stadtallendorf II (11:3) und Breitenbach (9:3) mit nur einer Niederlage und einem Punktekonto von 12:2 auf dem ersten Tabellenplatz, wollen im vierten Anlauf den Aufstieg in die Hessenliga realisieren. Zuhause sind sie noch ungeschlagen. Der Aufsteiger aus Lüdersdorf belegt den Relegationsplatz, ist also Achter (5:9) und im Abstiegskampf hinter den Mitstreitern aus Anzefahr (6:8) und Lax (6:10) und vor dem SC Niestetal (5:9) auf aussichtsreicher Postion. Beide Teams liegen also auf Kurs. Doch lässt sich daraus ein Rückschluss auf das Ergebnis ziehen? Das wäre zu einfach. Die Lüdersdorfer haben individuell und als Mannschaft eine Riesenentwicklung gezeigt. Auf den Meistertitel in der Bezirksliga 2014 folgte der Klassenerhalt in der Bezirksoberliga und in 2016 sogar der erste Platz in der Bezirksoberliga und der damit verbundene Aufstieg in die Verbandsliga. Dabei hat sich das Sextett in den angesprochenen drei Serien personell nicht verändert. Für die Verbandsliga kam Patrick Börner vom TuS Weißenborn dazu. Und hier hätte man auch durchaus weiter vorne landen können, war doch bei den Spielen gegen Niestetal (8:8), Marbach (7:9) und besonders gegen die Reserve des TTV Stadtallendorf (7:9) mehr drin. Aber der Knoten platzte und das ausgerechnet im Kreisderby beim TTC Lax (9:3). Herausragend bei den Gästen war dabei Spitzenspieler Nikolas Schade (8:6). Er schlug Marc Hannes glatt in drei Sätzen und wird die Weiteröder Spitzenspieler Mario Oeste (12:2) und Christian Hansmann (8:5, seit vier Spielen ungeschlagen) vor eine große Herausforderung stellen. Auch Tobias Mangold ist vorne immer für eine Überraschung gut. Für den Ausgang des Spiels wird somit entscheidend sein, wie die Mannschaften in das Spiel starten. Hier hoffen die Weiteröder auf ihre Doppel Mario Oeste/Christian Hansmann (6:1) und Bernhard Wetterau/Michael Biedebach (5:2). Auch die Gäste sind mit Nikolas Schade/Tobias Mangold (7:3) und Patrick Börner/Patrick Weix (6:1) gut besetzt. In den hinteren beiden Paarkreuzen konnte das Team um Mario Oeste bisher die besseren Bilanzen erzielen (26:13). Aber auch die Gäste mit Guiseppe Palermo, Patrick Börner, Patrick Weix und Nils Rüger stehen mit 23:21 positiv. Die Gastgeber gehen als Favorit ins Spiel. Für einen Sieg ist eine konzentrierte Mannschaftsleistung notwendig. Wenn man die Form der letzten Spiele auf das Derby übertragen kann, so kann man seiner Rolle gerecht werden. Der TTC Lüdersdorf hingegen hat in diesem Spiel nichts zu verlieren und wird versuchen in dieser besonderen Begegnung über sich hinauszuwachsen. Die Zuschauer und auch die Spieler freuen sich auf ein kampfbetontes Match vor Gänsehaut erzeugender Kulisse. Besonders emotional wird dieses Match für Marco Zobel, der im Grundschulalter das Tischtennisspielen in Lüdersdorf erlernte und sieben Jahre aktiv dort spielte ehe er vor 20 Jahren zum TTV Weiterode wechselte und jetzt zum ersten Mal gegen seinen Ex-Verein spielen darf, dem er durch seine Mitgliedschaft bis heute treu blieb. Beide Teams pflegen ein freundschaftliches Verhältnis, die Rivalität gibt es nur an den Tischen. Aber so soll es im Sport ja auch sein.   

   
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